24. August 2013

Rezension zu "Der Geschmack von Sommerregen" von Julie Leuze



Verlag: Egmont-INK

Originaltitel: Der Geschmack von Sommerregen

Erscheinungsdatum: 11. Juli 2013

ISBN: 978-3863960629 
 
Seiten: 313 Seiten
 

Preis: 14.99 €

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Der Neue schwappt himmelblau über mich hinweg, mit Spuren von Schwarz und glitzernden Funken aus tiefem, geheimnisvollem Gold. Ich blinzele verwirrt. Diese Farbkombination hatte ich noch nie auf meinem inneren Monitor, und es gelingt mir nicht, sie einzuordnen. 


Sophie ahnt nicht, dass ein halbes Lächeln ihre gesamte Welt auf den Kopf stellen wird.
Ein einziger Blick aus schokobraunen Augen reicht aus, um ihren inneren Monitor mit himmelblauen Funken und zu füllen. Und ein einziger Kuss verleiht ihr den Mut, dem Familiengeheimnis auf den Grund zu gehen, das bis jetzt ihr Leben bestimmt hat.

Mattis ahnt nicht, dass Sophie ihm sein Geheimnis entlocken wird, was er vor allen anderen verbirgt. Er fühlt sich mit ihr so anders, so sicher, wie noch nie zuvor.

Beide ahnen nicht, dass ihre Liebe sie über sich hinauswachsen lassen wird...


Mir gefällt das Cover von "Der Geschmack von Sommerregen" sehr gut! Es wirkt total süß und romantisch. Zu sehen sind Sophie und Mattis, die sich beinahe küssen und darunter steht in großen pinken Lettern der Titel.


Der Schreibstil von Julie Leuze ist wirklich wunderschön! Er lässt sich trotz der sehr blumigen Beschreibungen flüssig und schnell lesen. Einige Passagen wirken regelrecht poetisch, was mir sehr gut gefiel.
Das Buch ist komplett aus der Sicht von Sophie geschrieben, sodass man sich sehr gut in ihre Gefühlswelt hineinversetzen kann.


Sophie gefiel mir als Protagonistin sehr gut! Ihre farbige Wahrnehmung macht sie zu etwas außergewöhnlichen und man fragt sich die ganze Zeit, was es denn damit auf sich hat. Sophie verstellt sich allen gegenüber, denn ihre Eltern versuchen vehement sie normal hinzubiegen. Selbst ihrer besten Freundin Lena erzählt Sophie nichts von den Farben, aus Angst, dass Lena sie für verrückt hält.

Natürlich will Sophie Mattis auch nichts davon verraten, sodass sie immer ein Geheimnis vor ihm hat, was auch an ihr nagt. Sophie's Gefühle für Mattis sind sehr stark und werden gut dargestellt, sodass man ihre Liebe für ihn sogar nachvollziehen kann.

Mattis hat mir auch sehr gut gefallen! Er kommt neu an die kleine Schule und ist aber sofort bei allen beliebt und jeder will was mit ihm zu tun haben. Doch Mattis behagt diese Aufmerksamkeit nicht wirklich, er ist viel lieber alleine oder will seine Zeit alleine mit Sophie verbringen.
Wie auch Sophie hat Mattis ein kleines Geheimnis, was seine Persönlichkeit betrifft. 


Auf "Der Geschmack von Sommerregen" bin ich vor allem durch das tolle Cover aufmerksam geworden! Es wirkt einfach so schön kitschig und genau so eine Geschichte brauchte ich mal wieder. Aber leider ist das Buch nicht voll mit Kitsch, nein, es ist so viel mehr als kitschig! 

Zwischen Sophie und Mattis entwickelt sich eine zart gesponnene Liebe, die den Leser schmachtend zurücklässt, denn wer will die süßen Gefühle der ersten großen Liebe nicht noch einmal erleben. Dabei wird aber absolut nichts kitschig beschrieben, die Gefühle der beiden wirken sehr echt und aufrichtig. Man ist hautnah dabei, wie die zwei sich kennenlernen, verlieben und sich langsam immer mehr gegenseitig erkunden.

Stellenweise kam mir das Buch ein wenig wie eine Aufklärungsgeschichte für Teenis und Jugendliche vor, denn die Szenen in denen sich Mattis und Sophie näher kommen, werden sehr genau beschrieben. Da dachte ich sogar manchmal: Huch, bin ich jetzt in einem Erotikroman gelandet??? Das fand ich aber keinesfalls schlecht. Endlich mal ein Jugendbuch, dass nicht nur prüde von Küssen erzählt, sondern alle Handlungen genau beschreibt.

Da wir es hier mit einer Liebesgeschichte zu tun haben, kommt natürlich nicht viel Spannung oder Dramatik auf. Ein wenig Spannung kommt nur auf, als Sophie ihrem langgehüteten Familiengeheimnis auf die Spur geht. Denn ihre Oma Anne soll verrückt gewesen sein, ihre Eltern vermeiden es über sie zu sprechen. Und da Sophie auf ihrem inneren Monitor bei jeder Gefühlswahrnehmung Farben sieht, denkt sie auch, dass sie ein wenig verrückt ist. 

Das Ende fand ich einfach perfekt, es hat so gut zu dem ganzen Buch gepasst und mich vollkommen zufrieden zurück gelassen. Und endlich haben wir hier mal wieder einen Einzelband!!


"Der Geschmack von Sommerregen" von Julie Leuze zu lesen, war für mich eine kleine Reise zurück zu meiner ersten großen Liebe. Die zarten Gefühle die man beim lesen verspürt, machen dem Leser klar, wie kostbar die Liebe ist und wie sehr man sie zu schätzen wissen sollte. Sophie und Mattis hatten zusammen eine unglaubliche Chemie und ich habe die Geschichte der beiden sehr genossen!! 



Bildquelle:
http://www.weltbild.de/media/ab/2/063898212-der-geschmack-von-sommerregen.jpg

2 Kommentare:

  1. Habe ich das jetzt richtig interpretiert: ein Jugendbuch über Synästhesie? Toll, sowas gibt es viel zu wenig! Ich habe erst mit 19 Jahren erfahren, dass es für meine bunten Buchstaben, Töne ect. einen Namen gibt. Vorher dachte ich zwar nicht, dass das verrückt ist, aber eben "anders", also habe ich nicht darüber gesprochen. Welcher Teenager ist schon gerne "nicht normal"? Aber ich möchte meine bunte Welt nicht missen!

    LG, Julia

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